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„Wir finden diesen Zusammengehörigkeits- und Chakka-Gedanken dahinter so schön“ (Miu, alias Nina Graf)

Miu ist nun schon seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der Hamburger Musikszene und gehört zu den privilegierten Musikerinnen, die schon in der Elbphilharmonie auf der Bühne stehen durften. Sie ist aber nicht nur Musikerin, sondern auch Mitinitiatorin der Konzertreihe Ladies.Artists.Friends. Ich habe sie getroffen, weil ich herausfinden wollte, was es damit auf sich hat und wie eine Veranstaltung – in einer nahezu gesättigten Stadt wie Hamburg – platziert und sichtbar gemacht wird.

Miu ist nun schon seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der Hamburger Musikszene und gehört zu den privilegierten Musikerinnen, die schon in der Elbphilharmonie auf der Bühne stehen durften. Sie ist aber nicht nur Musikerin, sondern auch Mitinitiatorin der Konzertreihe Ladies.Artists.Friends. Ich habe sie getroffen, weil ich herausfinden wollte, was es damit auf sich hat und wie eine Veranstaltung – in einer nahezu gesättigten Stadt wie Hamburg – platziert und sichtbar gemacht wird.

Schön ist es hier.

Miu wohnt am östlichsten Stadtrand in einem kleinen Haus am Ende einer Sackgasse. Als ich ihre Wohnung betrete, begrüßen mich zwei getigerte Katzen. Wir setzen uns im Wohnzimmer, das im Vintage-Stil eingerichtet ist, auf eine kleine graue Eckcouch. Miu bietet mir eine Tasse Tee an, bevor sie zu erzählen beginnt.

Ladies.Artists.Friends. ist eine Konzertreihe, die im März diesen Jahres ihr Debüt feierte. Da die Idee dazu während eines Musikerinnen-Stammtisches entstand, ist für Miu der Netzwerkgedanke hinter dem Konzerterlebnis entscheidend: Bei Ladies.Artists.Friends. stehen die Musikerinnen nicht nur auf der Bühne, um für eine tolle Show zu sorgen. Sie halten sich außerdem – hinter den Kulissen – gegenseitig den Rücken frei und unterstützen sich wo immer sie können. So teilen sie z.B. einander mit, welcher Veranstalter zu empfehlen ist, welche Gagen angemessen sind, helfen sich bei Vertragsangelegenheiten, tauschen Kontakte aus oder singen gegenseitig im Backround. Es war ein Musikerkollege, der Miu inspirierte, den Stammtisch und damit Ladies.Artists.Friends. ins Leben zu rufen. „Unter Instrumentalisten ist es ganz normal, sich zu vernetzen, über Equipment zu nerden und sich gegenseitig Jobs zuzuschanzen“, meint sie, als sie ein Schluck aus ihrer Teetasse nimmt, „unter Sängerinnen hat sich das irgendwie noch nicht etabliert.“

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Miu fängt an zu strahlen, als wir auf die Besonderheiten der Konzertreihe zu sprechen kommen. Die Ladies.Artists.Friends. sind – wie der Name bereits verrät – seit Jahren Friends, also tief freundschaftlich miteinander verbunden. „Wir haben uns gegenseitig anmoderiert, so dass jeder für die nachfolgende Künstlerin auch ein paar nette Worte hatte. Das hat alles herzlicher gemacht“, erinnert sich Miu. Das Besondere daran ist ebenfalls, dass immer wieder neue Gast-Künstlerinnen die Initiatorinnen und damit das musikalische Programm – das von Jazz, über Pop, Soul bis Rock reicht – durchmischen. Das macht jeden Konzertabend zu einem einmaligen Erlebnis.

Let’s get serious.

Während des Gesprächs mit Miu wird mir klar, das trotz Harmonie Hindernisse lauern, die für Ladies.Artists.Friends. zu Stolpersteinen werden können. Man könnte meinen, Hamburg sei – was Veranstaltungsformate betrifft – gesättigt. Dennoch, und das ist wohl das besondere und aufregende an einer Musikstadt wie dieser, findet sich immer ein Ort für Experimente. Eine Veranstaltung hat dann Potential Gäste zu locken, wenn die Organisatoren die zeitlichen Vorläufe der verschiedenen ineinandergreifenden Rädchen kennen und umsetzen. „Ich glaube, das ist das erste und manchmal auch schwierigste“, so Miu. Mit dem richtigen Zeitpunkt der Austragung ist ebenfalls die Suche nach einer passenden Location verbunden. Der richtige Ort darf nicht zu groß und auch bloß nicht zu klein sein. „Unsere Veranstaltung hätten wir nicht in der Großen Freiheit oder im Docks machen können. Das ist klar, diese beiden Clubs sind zu groß. Bei der Prinzenbar wiederum ist zu vermuten, dass sie zu klein ist, denn wir bringen acht – neun Musiker und Künstler auf die Bühne – das sind wirklich viele Leute. Da wird es schnell eng“, erzählt sie.

Neben dem Wann und dem Wo muss es ebenfalls inhaltlich zum Veranstaltungskalender des Clubs passen.

„Ein Veranstalter fühlt sich seiner Zeit beraubt, wenn ich den um etwas bitte, was sehr offensichtlich überhaupt gar keinen Sinn macht“, erklärt Miu. Neben Slots für Proben muss die Band selbst verfügbar sein. Sänger und Sängerinnen arbeiten zwar mit festen Besetzungen, aber es kommt durchaus vor, dass diese anderweitig gebucht sind. Dann springt der Sub (engl. Substitute = Ersatz) ein. Zeit ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, wenn es darum geht, dass die Öffentlichkeit von der Veranstaltung etwas mitbekommen soll. In der Regel erfahren diese von Konzerten aus den Medien, die bis zu sechs Monaten Vorlaufzeit haben können. Das wiederum hängt mit den Redaktionsschlüssen zusammen. Nachberichte sind aber im gleichen Maße wichtig „die lösen ja dann bei einem Leser dann das Gefühl aus wie: Och schade, dass ich nicht dabei war“, meint Miu.

Auf eine Veranstaltung aufmerksam machen, das kann sehr vielfältig ausfallen.

Entweder durch eine Veranstaltung auf Facebook oder aber durch Plakatierung oder Flyer. „Alles solche Dinge, je nachdem wie groß so eine Veranstaltung geplant ist oder was man da so machen kann. Das kostet.“ Ladies.Artists.Friends ist mit Null Euro gestartet und es ist auch nach wie vor eine No-Budget Veranstaltung „Wir lösen das zum Teil über Sponsoren und auch zum Teil darüber, dass wir glauben, dass genügend Leute kommen, dass sich das rechnet. Wir als Künstlerinnen zahlen uns nichts aus. Aber die Band wird bezahlt und alles das, was nötig ist um die Veranstaltung zu bewerben. Natürlich mit dem Ziel, dass das irgendwann mal einen Break-Even erreicht und wir ein bisschen Geld dafür bekommen. Aber das ist im Moment erst einmal eine Investitionsgeschichte“, meint Miu. Sie nimmt einen weiteren Schluck aus ihrer Teetasse.

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Aber Miu ist optimistisch, denn eine Stadt braucht Veränderung – auch im Veranstaltungsbereich.

Aus ihrer Sicht ist es daher wichtig, dass die neuen die alten Veranstaltungsformate ablösen. „Das sieht man ja auch am Privatfernsehen. Wie viel Mist ausprobiert wird. Aber die Leute wollen immer wieder neu unterhalten werden. Außerdem finden wir diesen Zusammengehörigkeits- und Chakka-Gedanken hinter Ladies.Artists.Friends. so schön, dass wir gesagt haben wir machen das jetzt einfach“, erläutert sie. Wir vertiefen unser Gespräch an diesem Punkt und mir wird schnell klar, welche Bedeutung Mius Netzwerk bei der Etablierung von Ladies.Artitsts.Friends. hatte. Ohne dieses würde es diese Veranstaltungsreihe vermutlich nicht geben. Dabei ist sie Quereinsteigerin in die Musikbranche. Sie erinnert sich nur zu gerne an ihre Anfangszeit. Sie war bereits Mitte 20, als sie sich entschied beruflich als Musikerin durchzustarten. „Man sollte schon zwischen 20 und 30 sein, wenn man Fuß fassen möchte und sein Netzwerk aufbaut, damit man davon auch längerfristiger leben kann. Das sind so systemimmanente Regeln.“

Sie erklärt, dass Netzwerke und die Blasen um ebendiese sich sehr früh finden und bilden. Sie musste daher Gas gegeben. Mit dem Ziel vor den Augen hat sie Fragen gestellt, wenn sie an einem Punkt nicht weiterkam. „Ich war mir in meiner Naivität meistens nie zu schade, Fragen zu stellen. Was sich einige Musiker in der gleichen Position wahrscheinlich gar nicht getraut hätten, weil sie die Regeln von dem Markt schon kannten“, meint sie.

Heute ist sie dankbar dafür, dass sie Quereinsteigerin ist.

„Ohne meinen Background in der Werbung oder im Marketing könnte ich viele Sachen gar nicht so strukturiert angehen, wie ich sie angehe. Oder auch so gut erklären oder wissen, wie das Musikbusiness eigentlich so vom Grunde her funktioniert und für mich Sachen nutzen“, erzählt sie. Mir wird während des Gesprächs klar, dass einander helfen und sich sichtbar machen, zwei Geheimnisse zu sein scheinen, die Mius Erfolg erklären könnten. Zeit in Form von Vorläufen und ein knappes Budget, wenn es um die Etablierung von Veranstaltungen geht, stellen dann vielleicht eine Hürde dar. Aber bei dem Spielmannsgeist, den ich während des Gesprächs erleben durfte, keine Unüberwindbare. Da bin ich mir sicher.

Über die Autorin

Ich bin Imke und war als Bookerin sowie Promoterin und bin als Produkt- und Labelmanagerin seit fast einem Jahrzehnt Teil der Musikbranche. 2017 gründete ich dann RAKETEREI.  

RAKETEREI ist die beliebteste Musikerinnen-Community im deutschsprachigen Raum. Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich die Künstlerinnen dabei, sich eine profitable musikalische Karriere aufzubauen, in dem wir uns mit Themen rund um Künstlerinnen-Identität finden sowie schärfen, individuelle Arbeits- und Selbstvermarktungsstruktur, Positionierung im Musikmarkt, Reichweitenaufbau und Wachstum auseinandersetzen.

Ziel ist es den Musikerinnen mit einem unternehmerischen Mindset auszustatten, damit sie sich erfolgreich am Musikmarkt positionieren können. RAKETEREI ist die Räuberleiter für Musikerinnen in die Musikbranche.

Imke Machura - raketerei

Heute ist sie dankbar dafür, dass sie Quereinsteigerin ist.

„Ohne meinen Background in der Werbung oder im Marketing könnte ich viele Sachen gar nicht so strukturiert angehen, wie ich sie angehe. Oder auch so gut erklären oder wissen, wie das Musikbusiness eigentlich so vom Grunde her funktioniert und für mich Sachen nutzen“, erzählt sie. Mir wird während des Gesprächs klar, dass einander helfen und sich sichtbar machen, zwei Geheimnisse zu sein scheinen, die Mius Erfolg erklären könnten. Zeit in Form von Vorläufen und ein knappes Budget, wenn es um die Etablierung von Veranstaltungen geht, stellen dann vielleicht eine Hürde dar. Aber bei dem Spielmannsgeist, den ich während des Gesprächs erleben durfte, keine Unüberwindbare. Da bin ich mir sicher.

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