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Wie schreibe ich (k)eine erfolgreiche Booking-E-Mail? Teil II

Ein erfolgreiches Booking besteht nicht nur aus einer ansprechenden Booking-E-Mail, sinnvoll zusammengestellten Unterlagen mit Live-Aufnahmen und -Bildern oder einem umwerfenden Pressetext. Es ist viel mehr als das. Booking ist ein Kommunikationsprozess zwischen Künstlerin und Veranstalterin – und weder beginnt dieser mit dem Versenden deiner Booking-Anfrage noch endet er dort. Deine Booking-E-Mail ist nur einer von vielen Touchpoints zwischen dir und der potenziellen Veranstalterin. Mach dir bewusst, was für Veranstalterinnen noch wichtig ist, was sie von dir wissen wollen, was sie letztlich überzeugen wird.

©Adam Solomon


Was muss ich beachten, bevor ich meine Booking-Anfrage an die Veranstalterin schicke?

Damit du auch eine Antwort auf deine Booking-E-Mail erhältst, gibt es entscheidende Faktoren, die du im Vorhinein mit bedenken solltest. Nachfolgend stelle ich dir die vier wichtigsten Punkte vor, die zu beachten sind, BEVOR du eine Booking-E-Mail rausschickst:


Deine Homepage 

Überlege dir genau, wie du dich auf deiner Homepage präsentierst – welche verschiedenen Rolle(n) hast du vielleicht?
Nehmen wir an, du bist Singer-Songwriterin, die gleichzeitig auch Unterricht gibt. Frage dich, welchen Stellenwert die einzelnen Rollen auf deiner Homepage einnehmen sollen. Denn hier ist ganz klar, dass du mit diesen beiden Tätigkeiten ganz unterschiedliche Menschen ansprichst: Von dir als Musikerin fühlen sich Veranstalterinnen angesprochen, von dir als Lehrerin fühlen sich Schülerinnen angesprochen.
Mit welchen Fragen im Kopf werden sich diese beiden Zielgruppen auf deiner Homepage bewegen? Sind es die gleichen Herausforderungen und Bedürfnisse?
Sicherlich nicht!
Eine Veranstalterin möchte einen Eindruck von deiner Musikalität bekommen, sich dazu wahrscheinlich ein/zwei YouTube-Videos ansehen, nach Pressezitaten oder -Fotos Ausschau halten und sich über deinen Tour-Verlauf informieren.
Eine Schülerin hingegen wird sich auf deiner Homepage eher darüber informieren, was sie von dir lernen kann, nach deinen Unterrichtstechniken oder deinem persönlichen Background schauen und abwägen, ob sie sich deinen Unterricht leisten kann oder vielleicht nicht.
Hinzu kommt, dass sich der Mensch innerhalb der ersten 30 Sekunden einen ersten Eindruck von seinem Gegenüber macht. Bei einer Präsentation im Internet kommen noch zwei weitere Hürden hinzu: das Überangebot an Informationen und die Menge der Klicks, die jemand bereits ist zu machen, bis er die Infos hat, nach denen er sucht.
Das heißt, wenn der erste Eindruck, den sich deine Webseitenbesucher machen können, nicht ganz deutlich macht, welche Rolle du eigentlich einnimmst oder du die wichtigsten bzw. relevanten Informationen hinter drei, vier, fünf Klicks versteckst, kann es passieren, dass die Suchenden deine Homepage schneller wieder verlassen, als sie gekommen sind.

Überprüfe deine Homepage mit folgenden Fragen im Kopf:
- Spiegelt deine Homepage tatsächlich das wider, was du ausdrücken möchtest?
- Sind die wichtigsten Informationen mit einem Klick erreichbar? Denn mehr Zeit hast du nicht, die Suchenden zu überzeugen.
- Ergibt es möglicherweise Sinn, zwei Homepages für deine verschiedenen Rollen anzulegen?

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*Mit deinem Eintrag erhältst du alle angekündigten Infos. Du erhältst außerdem ca. alle zwei Wochen meine RAKETEREI Hauspost. Du kannst deine Einwilligung zum Empfang der E-Mails jederzeit widerrufen. Dazu befindet sich am Ende jeder E-Mail ein Abmeldelink. Deine Anmeldedaten, deren Protokollierung, der E-Mail-Versand und eine statistische Auswertung des Leseverhaltens werden über Active Campaign, USA, verarbeitet. Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung.

Deine Mobilität 

Wenn du dir eine Fanbase aufbaust, fängst du immer im lokalen Umfeld an und ziehst dann von dort ausgehend konzentrische Kreise, um zunehmend mehr potenzielle Fans und mehr Veranstalterinnen zu erreichen. Auf diese Weise wächst deine Reichweite Stück für Stück.
Dieser Schritt aus dem lokalen Umfeld heraus, rein in die ganze Region, mit dem Ziel, irgendwann deutschlandweit oder gar international unterwegs sein zu können, ist unumgänglich – damit du weder dich selbst noch deine Konzertmöglichkeiten limitierst. Denn die Zahl der Veranstalterinnen in deinem Umkreis ist nicht unendlich hoch: Je nachdem, wo du lebst und arbeitest, sind die Möglichkeiten doch sehr überschaubar und irgendwann ausgeschöpft.
Bringe also die Bereitschaft zu reisen mit, denn das erhöht deine Wahrscheinlichkeit für Auftrittsmöglichkeiten signifikant.

Hier einige Gedankenanstöße zum Thema:
- Häufig vermieten lokale Musikbranchennetzwerke wie z. B. die Popbüros günstig Tourbusse.
- Macht es möglicherweise Sinn, dir eine BahnCard 25 oder 50 zuzulegen?
- Hast du ein eigenes Auto, das du nutzen kannst?
- Oder hast du jemanden, der dich fahren und begleiten kann?

Dein Netzwerk 

Sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen, kann bei so vielen Dingen hilfreich sein. Dabei geht es nicht darum, gleich neue Auftrittsmöglichkeiten oder monetäre Vorteile zu generieren, sondern vor allem, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und vielleicht den ein oder anderen Tipp zu bekommen, wie du was angehen oder besser machen könntest.
Jedes Genre hat beispielsweise eine eigene Musikmesse, auf der du alte und neue Bekannte treffen kannst. Im Bereich Jazz z. B. ist es die jazzahead! in Bremen,
für die Kleinkunst gibt es die Internationale Kulturbörse Freiburg, Musikerinnen aus Rock, Pop und Indie triffst du auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg.
Diese Messen erfüllen einen zentralen Zweck: Das jeweilige Musikgenre präsentiert sich nach außen, du erfährst, wo es aktuell steht und wo es sich hinentwickelt: musikalisch, technisch, personell.

Was bedeutet das aber im Umkehrschluss?
Zum einen ist klar: Wer sich auf diesen Veranstaltungen nicht regelmäßig zeigt, ist für die Branche nicht wirklich existent.
Zum anderen handelt es sich bei dieser Art von Veranstaltungen um Kontaktknotenpunkte. Das bedeutet in diesem Fall, dass natürlich auch die Veranstalterinnen vor Ort sind und sich inspirieren lassen, ihrerseits netzwerken und neue Musik entdecken.
Eine Messe bietet dementsprechend eine sehr gute Gelegenheit, mit eben jenen Menschen persönlich in Kontakt zu treten, die du sonst telefonisch oder per E-Mail nicht so gut erreichst.
Darüber hinaus lohnt es auch, dich in Vereinen zu engagieren (oder zumindest Mitglied zu sein), die deine eigenen Interessen vertreten. Dort triffst du ebenfalls auf verschiedenste Menschen, die zumindest Empfehlungen aussprechen können oder die du um Rat fragen kannst.

Empfehlungen für dich

Was darf auf einer Künstlerinnen-Homepage nicht fehlen?


Die Homepage ist immer noch der wichtigste Anlaufpunkt für Menschen, die sich für dich und deine Musik interessieren. Hier sehen deine Fans auf einen Blick alles, was wichtig ist, können sich über deine Songs, deine Konzerttermine etc. informieren. Social-Media-Profile sind wichtig, ersetzen aber niemals eine eigene Homepage.

Wie baue ich mir ein Netzwerk auf?


Als ich im Studium meinen jetzigen Mann kennenlernte war es genau so eine Begegnung, denn sie veränderte mein Leben. Wir sind uns auf der Tanzfläche in einem Club über den Weg gelaufen. Von diesem Tag an gingen wir zu Zweit durchs Leben. Und das, was hier so romantisch klingt, lässt sich auch auf die Karriere in der Musikbranche übertragen. Warum sollte es beim Netzwerken anders sein?

"Für einen Plattenvertrag reicht gute Musik allein nicht aus"

(Mareike Hettler)


Wenn es eine Formel dafür gäbe, wer einen Plattenvertrag bekommt und wer nicht, dann könnte sie wohl so lauten: Eine eigene Vision + einen spannenden Charakter + habe etwas zu erzählen = Plattenvertrag. Aber ist es tatsächlich so einfach? Genau darüber habe ich mit Mareike Hettler gesprochen. Sie ist A&R und entscheidet darüber, wer einen Plattenvertrag bekommt und wer nicht. 

Dein Feedback 

Bis Musik veröffentlicht wird oder werden kann, müssen viele Schritte gegangen werden. Es fängt beim Songwriting an, geht über die Aufnahme im Studio bis hin zur Pressung deiner CD. Neben viel Zeit und Geld steckt vor allem sehr viel Herzblut und Persönlichkeit in dem Projekt. Bevor die Musik gemastert wird, ist es dennoch essentiell, sich ein Feedback, z. B. bezogen auf Timing, Intonation, Auswahl der Stücke, ggf. Gesang etc. einzuholen.

Lass uns mal auf die Metaebene wechseln: Musikerinnen sind Unternehmerinnen. Die Musik ist das Produkt, das verkauft werden soll. Bevor Produkte auf dem Markt »zugelassen« werden, werden sie getestet. Dieser Test wird analysiert oder ausgewertet, damit das Produkt im nächsten Schritt optimiert werden kann. So kannst du auch die Feedbackschleife verstehen. Es geht nicht darum, die Musik von fremden Menschen »zerreißen« zu lassen. Es geht darum, von vertrauten Personen mögliche Schwächen, die eventuell zutage treten, aufzudecken, um aus diesen Schwächen Stärken machen zu können. Denn nur der Blick genau dahin, wo es vielleicht wehtut, wird dich dabei unterstützen, immer weiter wachsen zu können. Denn nur so kannst du verstehen, auf welche Punkte du einen Fokus legen musst.

Über die Autorin

Ich bin Imke und war als Bookerin sowie Promoterin und bin als Produkt- und Labelmanagerin seit fast einem Jahrzehnt Teil der Musikbranche. 2017 gründete ich dann RAKETEREI.  

RAKETEREI ist die beliebteste Musikerinnen-Community im deutschsprachigen Raum. Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich die Künstlerinnen dabei, sich eine profitable musikalische Karriere aufzubauen, in dem wir uns mit Themen rund um Künstlerinnen-Identität finden sowie schärfen, individuelle Arbeits- und Selbstvermarktungsstruktur, Positionierung im Musikmarkt, Reichweitenaufbau und Wachstum auseinandersetzen.

Ziel ist es den Musikerinnen mit einem unternehmerischen Mindset auszustatten, damit sie sich erfolgreich am Musikmarkt positionieren können. RAKETEREI ist die Räuberleiter für Musikerinnen in die Musikbranche.

Imke Machura - raketerei

Nachhaltige Beziehungen sind das A und O in der Musikbranche 

Um das Ganze noch einmal zusammenzufassen: Du kannst sehr viel allein von zu Hause auch erreichen – du kannst deine Homepage sinnvoll aufbauen, deine Booking-Unterlagen ansprechend zusammenstellen, online kommunizieren. Wenn du aber deine Karriere auf die nächste Stufe heben möchtest, dann musst du dir Feedback holen und raus aus deinen vier Wänden, hinein in die Welt der Musikbranche! Komm mit Gleichgesinnten ins Gespräch, suche den Kontakt zu Leuten aus deinem Genre – denn in genau diesem Austausch liegen die Informationen, die du nicht ergoogeln kannst. Am Ende des Tages kaufen Menschen von Menschen. Und genau darum geht es: Beim Booking werden langfristige Beziehungen aufgebaut und keine kurzfristigen Strohfeuer gelegt – auf Basis von sehr guter Musik, also einem sehr guten Produkt. 

Meine Mission

Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich dich dabei, eine profitable und unabhängige musikalische Karriere in der Musikbranche aufzubauen. RAKETEREI ist deine Räuberleiter in die Musikbranche.

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