Podcast

Hass im Netz: Wie du dich als Musikerin* schützt

Imke Machura, Gründerin von RAKETEREI

© Imke Machura

Wann hast du das letzte Mal einen Kommentar gelesen, der dich sprachlos gemacht hat? Vielleicht war es ein abfälliger Satz, ein frauenfeindlicher Spruch oder einfach purer Hass. Viele Musikerinnen* erleben genau das und ziehen sich zurück. Doch Schweigen bedeutet, jenen den Raum zu überlassen, die laut und verletzend sind. Und genau das bedroht unsere Demokratie.

In diesem Blogartikel erkläre ich dir, wie du mit Hasskommentaren umgehen kannst, ohne dich selbst zu verlieren und warum es so wichtig ist, deine Stimme zu behalten.

Wie unterscheidest du Kritik von Hass?

Nicht jeder negative Kommentar ist gleich Hass. Kritik kann wertvoll sein – selbst, wenn sie unangenehm ist.
Konstruktive Kritik zielt auf deine Arbeit, nicht auf deine Person. Sie hilft dir zu wachsen.

Hass dagegen ist beleidigend, entmenschlichend und abwertend. Er will dich kleinmachen, nicht weiterbringen.
Ein Beispiel: Eine Musikerin* teilt auf LinkedIn eine Unterhaltung mit einem Produzenten, der ihre Preise infrage stellt und sie herabwürdigt. Das ist keine Kritik. Das ist Missachtung.

👉🏼 Merke: Mit Kritik kannst du arbeiten. Hass hat keine Diskussionsgrundlage.

Warum du nicht sofort reagieren solltest

Wenn dich ein hasserfüllter Kommentar erreicht, reagiert dein Körper sofort: Herzklopfen, Wut, Scham. Der Impuls, sofort zu antworten, ist groß. Aber genau das ist die Falle.

Viele Hater:innen provozieren gezielt, um Reaktionen zu bekommen. Dieses Prinzip nennt sich Ragebaiting: Sie wollen dich wütend machen, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Deshalb: Atme durch. Lies den Kommentar nicht mehrfach. Reagiere erst, wenn du emotional Abstand hast oder gar nicht. Du entscheidest, wann und ob du antwortest.

Warum „Don’t feed the troll“ die beste Strategie ist

Einer der wichtigsten Grundsätze im Umgang mit Hass: Ignorieren, löschen, blockieren.
Es klingt simpel, aber es ist effektiv.

Dein Social-Media-Auftritt ist dein Raum. Du bestimmst, wer dort sprechen darf. Wenn jemand beleidigend wird, darfst du Grenzen setzen ohne schlechtes Gewissen.

Diese Haltung schützt nicht nur dich, sondern auch deine Community. Denn du signalisierst: Hier ist kein Platz für Gewalt, Diskriminierung oder Herabwürdigung.

Wie du mit klaren Regeln moderierst

Je sichtbarer du wirst, desto wichtiger wird eine Moderationsstrategie. Formuliere klare Regeln für den Umgang auf deinen Kanälen – zum Beispiel: »Ich freue mich über Austausch und Diskussion. Beleidigungen, Diskriminierungen und persönliche Angriffe werden gelöscht.«

Diese Hausordnung entlastet dich, weil du nicht jedes Mal neu abwägen musst. Sie schafft Transparenz und Sicherheit für dich und deine Follower:innen.

Warum du dir Verbündete suchen solltest

Hasskommentare treffen ins Mark. Deshalb ist es wichtig, Verbündete zu haben. Menschen, die dich unterstützen.
Bitte deine Community, auf respektlose Kommentare zu reagieren oder positive Bewertungen zu hinterlassen, wenn du angegriffen wirst.

Außerdem: Mach Screenshots. Veröffentliche sie anonymisiert, um Bewusstsein zu schaffen – nicht um zu bloßzustellen, sondern um zu sensibilisieren. So entsteht ein Gegengewicht gegen den Hass durch Solidarität und Sichtbarkeit.

Wie du dich selbst schützt

Auch wenn du dich stark fühlst: Worte können verletzen. Deshalb ist Selbstfürsorge essenziell.

  • Mach regelmäßig Pausen von Social Media.
  • Lies keine Kommentare direkt vor dem Schlafengehen.
  • Erinnere dich daran, warum du sichtbar bist: wegen deiner Musik, nicht wegen der Meinung anderer.

Selbstschutz ist kein Rückzug, sondern Selbstachtung.

Wann du rechtliche Schritte gehen solltest

Hass ist keine Meinung. Wenn du bedroht oder beleidigt wirst, überschreiten Täter:innen eine Grenze und das ist strafbar.

Dokumentiere alle Vorfälle (Screenshots, Datum, Plattform) und melde sie der Plattform. In Deutschland sind Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung Straftaten. Du hast das Recht, Anzeige zu erstatten.

Hilfreiche Anlaufstellen sind:

  • HateAid – spezialisiert auf digitale Gewalt
  • Verbraucherzentrale – rechtliche Beratung
  • Nummer gegen Kummer – psychologische Unterstützung
  • Opferhilfe-Beratungsstellen – lokale Hilfe

Diese Organisationen helfen dir, dich zu schützen und unterstützen dich im Ernstfall.

Fazit

Hass im Netz ist Realität aber du bist ihm nicht ausgeliefert. Du kannst Kritik von Hass unterscheiden, klare Grenzen setzen und dich aktiv schützen. Du darfst löschen, blockieren, Hilfe holen und laut werden/bleiben.

Denn: Deine Stimme zählt. Deine Musik zählt. Deine Arbeit zählt. Lass dir das von niemandem nehmen, schon gar nicht von denen, die Hass verbreiten.

Wenn du wissen möchtest, wie du all das konkret umsetzt, hör dir unbedingt meine aktuelle Podcastfolge an:

Hier geht es zu Podcastfolge #179

Hier geht es zum 0 Euro E-Book für mehr Konzertzusagen:

❌ Du willst endlich richtig durchstarten? Sichere dir mein E-Book »So gewinnst du Veranstalter:innen für dich und deine Musik« – in 8 einfachen Schritten zu mehr Konzertzusagen! » hier


Abonniere mich

raketerei - spotify
raketerei - deezer
raketerei - itunes
raketerei - soundcloud

Empfehlungen für dich

So kannst du mit Hasskommentaren in den Socials umgehen


Hass-Kommentare in den sozialen Medien sind leider keine Seltenheit. Wie du damit umgehen kannst, hörst du in dieser Folge.

Warum abonniert niemand meinen Newsletter?


Du weißt, wie und wo du einen Newsletter anlegen und schreiben kannst. Du weißt auch, mit welchen Inhalten du deinen Newsletter befüllen, wie du dir einen Verteiler aufbauen kannst und wie wichtig Regelmäßigkeit dabei ist. Wie bekommst du jetzt aber deine potenziellen Fans dazu, ihn auch zu abonnieren? Genau darum geht es in dieser Podcastfolge: Warum trägt sich niemand in deinen Newsletter ein, wenn du doch alle bisherigen Tipps und Anleitungen befolgt hast? Ich werde dabei auf drei zentrale Ansatzpunkte eingehen, die genau diese Schwierigkeit erklären können.

So scheiterst du erfolgreich


Aga Labus ist Singer/Songwriterin, die solo mit ihrer Loopstation auf der Bühne steht und in vielen Genres zu Hause ist – von Pop und Hip-Hop über Grunge und Elektro. Daneben leitet sie einen großen feministischen Frauenchor, die Desirenen. Neben vielen Erfolgen in den letzten Monaten musste sich Aga auch mit dem Scheitern auseinandersetzen – sie startete eine Crowdfundingkampagne, die ihr neues Album finanzieren sollte, und beendete sie frühzeitig wieder, weil abzusehen war, dass die Finanzierungsstufe nicht erreicht werden würde. Welche Gründe zum Scheitern der Kampagne geführt hatten und wie sie persönlich damit umgegangen ist hört ihr in der aktuellen Podcastfolge.

Über die Autorin

Ich bin Imke und war als Bookerin sowie Promoterin und bin als Produkt- und Labelmanagerin seit mehr als einem Jahrzehnt Teil der Musikbranche. 2017 gründete ich dann RAKETEREI.  

RAKETEREI ist die beliebteste Musikerinnen-Community im deutschsprachigen Raum. Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich die Künstlerinnen dabei, sich eine profitable musikalische Karriere aufzubauen, in dem wir uns mit Themen rund um Künstlerinnen-Identität finden sowie schärfen, individuelle Arbeits- und Selbstvermarktungsstruktur, Positionierung im Musikmarkt, Reichweitenaufbau und Wachstum auseinandersetzen.

Ziel ist es den Musikerinnen mit einem unternehmerischen Mindset auszustatten, damit sie sich erfolgreich am Musikmarkt positionieren können. RAKETEREI ist die Räuberleiter für Musikerinnen in die Musikbranche.

Imke Machura - raketerei

Meine Mission

Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich dich dabei, eine profitable und unabhängige Karriere in der Musikbranche aufzubauen. RAKETEREI ist deine Räuberleiter in die Musikbranche.

Schreib mir

hallo@raketerei.com

Datenschutz | Impressum | AGB
Alle Rechte vorbehalten

Folge mir hier

raketerei - facebook
raketerei - instagram
raketerei - linkedin
raketerei - spotify