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6 Dinge, die du über einen Digitalvertrieb wissen solltest
Wo liegen die Unterschiede zwischen digitalem und physischem Vertrieb? Wohin wird deine Musik geliefert? Welche Aufgaben übernimmt dabei der Digitalvertrieb und was musst du selbst tun? Was musst du dafür ausgeben und was bekommst du dafür? Um diese Fragen so praxisnah wie möglich zu beantworten, habe ich mir einen Experten ins Boot geholt: Colin Schrinner ist Head of Tunecore, Germany, einem der bekanntesten Digitalvertriebe im Do-it-Yourself-Bereich.
In diesem Blogbeitrag erfährst du:
Was unterscheidet einen digitalen von einem physischen Vertrieb?
Der physische Vertrieb sorgt dafür, dass deine Platten, CDs oder Schallplatten einerseits hergestellt und andererseits in die Geschäfte gebracht werden können. Hierbei werden Stückzahlen festgelegt und deine Musik vermarktet. Die Einstiegshürde ist bei einem physischen Vertrieb größer, weil du auch größere Kosten verursachst, denn es muss z. B. eine Mindeststückzahl produziert werden. Du solltest bestenfalls schon eine gewisse Bekanntheit besitzen, damit dich der Vertrieb bei den Abnehmern auch gut anpreisen und vermarkten kann – die Nachfrage nach deinen Platten sollte also bereits da sein.
Beim digitalen Vertrieb ist das anders: Gerade für Independent-Künstlerinnen hat sich hier eine große Verbesserung eingestellt – ohne dass du die Bestätigung deines voraussichtlichen kommerziellen Erfolgs hast, kannst du deine Musik veröffentlichen und in den Geschäften landen. Deine Tracks werden an alle gängigen digitalen Stores wie iTunes, Spotify, Amazon Music, aber auch Social-Media-Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok ausgeliefert.
Wie sieht der Record-Release-Prozess bei einem Digitalvertrieb aus?
Stell dir vor, du hast deine neue EP aufgenommen, weißt aber, dass du sie aus Kostengründen jetzt definitiv noch nicht pressen lassen kannst. Du willst sie also erst einmal digital rausbringen.
Erst ganz am Ende, wenn alles fertig ist – die Tracks und dein Cover –, kommt der Digitalvertrieb ins Spiel. Du meldest dich auf der Plattform, z. B. bei TuneCore, an und lädst sowohl deine Audiofiles als auch dein Cover hoch. Dein Vertrieb kümmert sich nun um die Auslieferung an die verschiedenen Musikstores. In den einzelnen Stores wird dann ein Release-Zeitpunkt festgelegt – bestenfalls vier Wochen später, damit du sicher sein kannst, dass er in alles Stores gleichzeitig am Start ist. In deiner Promo kannst du nun auf genau dieses Release-Datum verweisen, um an diesem Tag dann auch den größtmöglichen Impact zu haben.
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Gibt es die Möglichkeit, einen Song extra zu pitchen?
Bei Spotify gibt es über Spotify Artists die Möglichkeit, den eigenen Song zu pitchen, also für eine bestimmte Playlist vorzuschlagen. Seit diese Funktion demokratisiert wurde, nehmen das natürlich auch viel mehr Menschen wahr, aber trotzdem bleibt die Chance, auf einer richtig großen Playlist zu landen. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass dein neuer Track durch den Pitch vom Algorithmus durchleuchtet wird und eine Chance hat, Hörer:innen in ihren personalisierten Playlisten angezeigt zu werden, zum Beispiel dem Release Radar oder Discover Weekly. Diese Playlisten können ebenfalls eine sehr hohe Anzahl an Streams für dich generieren – je größer die Zahl deiner monatlichen Hörer:innen ist und je mehr der Algorithmus deinen Song dem Geschmack von Hörer:innen zuordnen kann. Das Pitchen sollte spätestens eine Woche vor deinem Release-Datum erfolgen.
Was sollte im Pitching-Formular stehen?
Du hast dich also entschieden, deinen stärksten Song von deiner EP zu pitchen. Hierfür musst du ein Pitching-Formular ausfüllen: Idealerweise wählst du einen guten Mix aus Hard Facts und Emotional Facts.
Was heißt das genau? Du berichtest von deinen bisherigen Erfolgen – das ist natürlich von Künstlerin zu Künstlerin sehr verschieden –, z. B. vergangene hohe Streamingzahlen, viele Follower oder bemerkenswerte Promo-Erfolge. Kurz und knackig, am besten einfach mit Bulletpoints, zählst du auf, was dich als Musikerin und deinen Song ausmacht – was ist das Besondere an dir oder am Track?
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Wie du dich in drei Schritten
als Marke etablierst
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Eigentlich ist es doch ganz einfach: Es sind die Menschen in den sozialen Netzwerken sichtbar, die Mehrwert liefern. So weit, so gut. Aber was bedeutet es eigentlich, Mehrwert zu liefern? Sind damit vielleicht all die Selfies gemeint, die wir jeden Tag mehr oder weniger freiwillig zu sehen bekommen? Oder geht es um etwas anderes?
Welche Vorteile hat ein Digitalvertrieb?
1. Ohne einen Vertrieb kannst du keine Songs in den Streamingdiensten verfügbar machen, es braucht eine sogenannte delivery chain (Lieferkette).
2. Ein weiterer wichtiger Punkt bei DIY-Digitalvertrieben ist es, dass die Rechte bei dir bleiben. Unterschreibst du hingegen bei einem Label, gibst du Rechte und damit ein Stück von deinem Kuchen ab.
3. Wenn du schon über einen Katalog verfügst, also auch ältere Aufnahmen hast, ist dies ein großer Vorteil, denn beim Streaming ziehen die neuen Songs die alten wieder mit – weil die Zuhörer:innen direkt Zugriff auf all deine Alben haben. Und auf welcher guten Party laufen keine Klassiker?
Welche Vergütungsmodelle gibt es bei Digitalvertrieben?
TuneCore zum Beispiel ist ein DIY-Vertrieb. Hier zahlst du pro Jahr einen bestimmten Betrag, z. B. 10 Euro pro Jahr für eine Single. Dafür behältst du zu 100 Prozent deine Einnahmen aus dem Streaming. Bei anderen Modellen zahlst du beispielsweise einen einmaligen Betrag und erhältst 90 bis 92 Prozent der Einnahmen. Hier musst du individuell schauen, was für dich am besten passt.
Welche Leistungen erbringt ein Digitalvertrieb?
Auch das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Vertriebe, bei denen du sehr wenig bezahlst, dafür aber auch keine zusätzliche Unterstützung bei Marketing- oder Promomaßnahmen bekommst. Andere wiederum sind etwas teurer, bieten aber Hilfe in eben genannten Bereichen an und du hast spezielle Ansprechpartner:innen.
Über die Autorin
Ich bin Imke und war als Bookerin sowie Promoterin und bin als Produkt- und Labelmanagerin seit fast einem Jahrzehnt Teil der Musikbranche. 2017 gründete ich dann RAKETEREI.
RAKETEREI ist eine Community, die mittlerweile über 1.500 Musikerinnen fasst (Stand Juli 2020). Als Mentorin unterstütze ich die Künstlerinnen dabei eine profitable musikalische Karriere aufzubauen, in dem wir uns mit Themen rund um Künstlerinnen-Identität finden sowie schärfen, individuelle Arbeits- und Selbstvermarktungsstruktur, Positionierung im Musikmarkt, Reichweitenaufbau und Wachstum auseinandersetzen.
Ziel ist es den Musikerinnen mit einem unternehmerischen Mindset auszustatten, damit sie sich erfolgreich am Musikmarkt positionieren können. RAKETEREI ist die Räuberleiter für Musikerinnen in die Musikbranche.
Das heißt zusammenfassend:
Bist du noch kein Weltstar und musst mit deinen Ausgaben gut haushalten, ist eine digitale Release auf jeden Fall die bessere Alternative, denn du hast alles selbst in der Hand. Dein Digitalvertrieb, den du dir nach deinen Anforderungen auswählen kannst, hilft dir, deine Musik in die großen, wichtigen Streamingstores auszuliefern, sodass deine Tracks überall für jeden verfügbar sind.
Meine Mission
Als Mentorin, Ideengeberin und Partnerin in Crime unterstütze ich dich dabei, eine profitable und unabhängige Karriere in der Musikbranche aufzubauen. RAKETEREI ist deine Räuberleiter in die Musikbranche.
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